Die vierstündigen 1-Tages-Workshops vermitteln Wissen und praxisrelevante Fertigkeiten auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Plätze sind begrenzt; eine CME-Zertifizierung wird beantragt. Im Folgenden finden Sie eine Vorschau auf die über das Portal buchbaren 1-Tages-Workshops für den 27.11.2021.
Vorsitz: Tom Bschor
Der Kurs stellt die wissenschaftliche Erkenntnislage zum Nutzen von Antidepressiva dar und zieht hieraus praktische Konsequenzen für den Behandlungsalltag. Aktuelle Leitlinienempfehlungen werden einbezogen.
Antworten auf folgende Fragen sollen gegeben werden:
Zielgruppe: Ärzte/innen in Weiterbildung und Fachärzte aus Klinik und Praxis mit Erfahrungen in der Depressionsbehandlung, Psychologen/innen aus Klinik und Praxis mit Erfahrungen in der Depressionsbehandlung und Grundkenntnissen der Pharmakotherapie
Didaktische Methoden: Strukturierung und Theorievermittlung durch den Referenten. An vielen Stellen des Workshops werden die theoretischen Inhalte anhand konkreter Patientenbeispiele, die von den Teilnehmern und vom Referenten eingebracht werden, in der Interaktion zwischen den Teilnehmern des Workshops illustriert. Zahlreiche klinisch hilfreiche Tabellen und Algorithmen werden vorgestellt. Aktuelle nationale und internationale Leitlinien zur Depressionsbehandlung werden den Zuhörern vertraut gemacht.
Visualisierung aller relevanten Informationen und Schemata durch Wandprojektion. Es wird ein umfangreiches papiergebundenes Hand-out zur Verfügung gestellt.
Vorsitz: Heike Kramann
Als TherapeutIn/ÄrztIn gerät man immer wieder in Situationen, in denen man sich „in der Klemme“ wähnt. Problematische Fallverläufe, ungünstige Teamdynamiken oder eine dysfunktionale Organisationskultur erschweren oft den Zugriff auf die eigenen Ressourcen. Gut, wenn jemand da ist, der/die dann eine Idee hat, für hilfreiche Gespräche zur Verfügung steht, mit nach einer Lösung sucht oder wenn es die Möglichkeit gibt, sich in der Supervision oder der kollegialen Beratung Rat zu holen. Aber was tun, wenn es brennt und all diese Mittel stehen, aus welchen Gründen auch immer, nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung? Sein eigener Supervisor/Coach zu sein, mag zwar manchem befremdlich erscheinen, indes gibt es zahlreiche Methoden und Techniken, sich selbst beim Tun über die Schulter zu sehen, bzw. sich mit hilfreicher Intervention zur Seite zu stehen. In diesem Workshop werden anhand von Fallbeispielen der Teilnehmer:innen Möglichkeiten der Selbstsupervision, bezogen auf konkrete Schwierigkeiten im Arbeitsalltag (schwierige Fälle, schwierige Teamdynamiken) und des Selbstcoaching i. S. von Entwicklung der eigenen professionellen Rolle, auch und vor allem mit Blick auf die je unterschiedlichen Funktionslogiken innerhalb einer Organisation, besprochen und angewandt. Überwiegend werden, natürlich unter Einbezug des kognitiven Zugriffs, analoge Methoden, körperorientierte Verfahren und hypnosystemische Interventionen zum Verstehen einer problematischen Situation vorgestellt. Erarbeitet werden können, je nach Wünschen der Teilnehmenden, u.a. ein Metamodell zur Selbstsupervision, die Darstellung vernetzter Systeme im medizinischen und sozialen Bereich und ein Modell zur Klärung der eigenen Rolle bei komplexen Teamsituationen. Es wird hierbei, s. o., differenziert zwischen eher fallorientierten (z. B. schwieriger Behandlungsverlauf), oder eher interaktionellen (z. B. Konflikt mit einer Kollegin, einem Teammitglied) Problematiken, ohne dass das eine vom anderen jeweils immer klar zu trennen ist. Zudem gibt es Tools an die Hand, mithilfe derer jeder/jede für sich berufliche Disbalancen identifizieren und ggfs. korrigieren kann. Der Workshop eignet sich sowohl für in Einzelpraxis arbeitende Kolleg:innen wie auch für solche, die in einem Team oder einem größeren Netzwerk arbeiten. Ein spezielles Vorwissen wird nicht benötigt.
Vorsitz: Mathias Luderer
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist bei erwachsenen Patienten mit Abhängigkeitserkrankung sehr häufig. Diagnostik und Behandlung der ADHS sind dabei nicht immer einfach. Einerseits müssen die Symptome von Substanzkonsum und Entzug von denen der ADHS abgegrenzt werden. Andererseits können zwar laut Leitlinien und internationalen Experten-Empfehlungen langwirksame Stimulanzien auch bei Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen eingesetzt werden, dabei muss aber das Risiko für Missbrauch und Weitergabe beachtet werden. Dieser Workshop soll den Teilnehmenden das Wissen vermitteln, um den vielfältigen Herausforderungen dieser Komorbidität sicher zu begegnen.
Vorsitz: Christa Rot-Sackenheim, Sabine Köhler
Der Workshop richtet sich an all jene Kolleginnen und Kollegen, die kurz vor der Facharztprüfung stehen oder bereits Fachärztinnen oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder Doppelfachärzte für Neurologie und Psychiatrie/Psychotherapie sind. Wenn Sie nach einer Alternative zur Tätigkeit in der Klinik suchen, wenn Sie eine sehr frei gestaltbare und erfüllende Tätigkeit in unserem Fachgebiet anstreben, dann bietet dieser Workshop eine vertiefte Orientierungsmöglichkeit. In den alljährlichen Symposien „Frischer Facharzt, was nun?“ kamen und kommen von den Zuhörerinnen und Zuhörern die meisten Fragen zu dem Symposiumsvortrag zur vertragsärztlichen Tätigkeit. Diese oft sehr detailreichen Fragen zur Niederlassung und zum Tätigkeitsspektrum in der vertragsärztlichen Praxis werden in diesem Workshop intensiv bearbeitet werden.
Im ersten Teil werden die formalen Voraussetzungen vor der Aufnahme der vertragsärztlichen Tätigkeit vorgestellt. Die Aufgaben einer Neugründung sowie die verschiedenen Möglichkeiten des Einstiegs in eine bestehende Praxis, auch als möglicher Nachfolger, werden ausführlich vermittelt. Dabei werden sowohl die Möglichkeiten als angestellte Ärztin/angestellter Arzt als auch als Praxisinhaber freiberuflich einzusteigen ausgeführt.
Wenn es denn geschafft ist, man eine Zulassung hat, nun Praxisinhaber, Jobsharer oder Teilhaber einer Gemeinschaftspraxis ist, dann stellt sich die Frage, wie man inhaltlich arbeiten will. Prinzipiell ist eine freie Gestaltung der Arbeitszeit-Anteile in der psychiatrischen (und evtl. der neurologischen) und/oder Richtlinien-Psychotherapie-Tätigkeit möglich, je nach persönlichem Schwerpunkt.
Möglichkeiten der Heimversorgung, des Einsatzes von qualifiziertem Praxispersonal und der Konsiliartätigkeit am Krankenhaus werden vorgestellt.
Ein dritter Teil des Workshops beschäftigt sich mit einem Überblick über Abrechnungsfragen und den Grundsätzen des einheitlichen Bewertungsmaßstabs EBM und der Gebührenordnung für Ärzte GOÄ.
Zuletzt wird die Tätigkeit als Psychiatrischer Gutachter für die Sozialversicherungsträger, Sozial- Familien- und Betreuungsgerichte, und als Forensischer Gutachter vorgestellt, die neben der vertragsärztlichen Tätigkeit freiberuflich ausgeübt werden kann.
Vorsitz: Andreas Fellgiebel
Sicherheit in der Basisdiagnostik der Demenz: Eine treffsichere und ökonomische Basisdiagnostik setzt auch heute noch eine sichere Klassifikation der häufigen demenziellen Syndrome voraus, eine hinreichende Kenntnis des diagnostischen Wertes neuropsychologischer Sceeningverfahren und deren Grenzen sowie das Wissen über Notwendigkeit und Nutzen weiterer Zusatzuntersuchungen. Diese Kenntnisse werden im Workshop anhand von Fallbeispielen vermittelt. Aktuelle Konzepte der Demenzfrühdiagnostik: Neben dem Konzept des Mild Cognitive Impairment sind gegenwärtig weitere Konzepte der prodromalen oder präsymptomatischen Diagnostik der Alzheimer-Erkrankung in der Diskussion. Neben der Vermittlung dieser Ansätze und Darstellung ihrer Rationale und Evidenzen wird ihre Bedeutung für die heutige und zukünftige fachärztliche Diagnostik in niedergelassener Praxis und Gedächtnisambulanz dargestellt.
Zielgruppe: Fachärzte und Ärzte in der Weiterbildung, Neuropsychologen und Psychologen in neuropsychologischer Weiterbildung
Vorsitz: Andreas Bechdolf, Andre Voigt, Ann-Kathrin McCutchon, Emilio Velaquez-Lecca, Anja Lehmann
Der Workshop fokussiert zum einen Planung, Umsetzung und Erfahrungen des Implementierungsprozesses des Safewards-Modells in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Vivantes Klinikum Am Urban in Berlin. Er umfasst den Vorbereitungsprozess, und das begleitende Projektmanagement bis hin zu den Erfahrungen der Steuerungsgruppe während des zehnmonatigen Umsetzungsprozess. Des Weiteren werden Methoden und Interventionen zur Aufrechterhaltung des Modells und die Evaluationsergebnisse vorgestellt.
Zum anderen werden die 10 Safewards-Interventionen vom multiprofessionellen Team (Pflegende, ÄrztInnen und PsychologInnen) vorgestellt, sowie deren praktische Umsetzung beschrieben und in Übungen exemplarisch erprobt. Außerdem werden die Erfahrungen mit den Interventionen seitens der Mitarbeiter*innen und Patient*innen beschrieben.
Zielgruppen: Alle in der Psychiatrie tätigen Berufsgruppen (PsychologInnen, ÄrztInnen, Pflegende, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter)
Didaktische Methoden: Power Point Präsentation, Praxisbeispiele, Übungen und Diskussion
Vorsitz: Christian Stierle
Der Workshop soll eine vertiefte Einführung in die Compassion Focused Therapy (CFT) von Prof. Paul Gilbert geben. Dabei soll insbesondere auf die transdiagnostische Anwendung der CFT für verschiedene psychische Probleme fokussiert werden. Bisherige Studien belegen Wirksamkeit insbesondere für PatientInnen mit ausgeprägter Selbstkritik, niedrigem Selbstwert und hohem Schamerleben.
Der Workshop gibt eine Einführung in die zentralen theoretischen Konzepte der CFT sowie des Compassionate Mind Trainings. Neben des zentralen evolutionspsychologischen Rahmenmodells und des Affekt-Regulations-Modells (3-circle-modell) werden zentrale therapeutische Interventionen wie soothing rhythm breathing, Imagery Übungen (Mitfühlender Begleiter, Mitfühlendes Selbst etc.) sowie die gezielte Arbeit mit hoher Selbstkritik vorgestellt und mit den Teilnehmer*innen praktisch angewendet. Die Teilnehmer*innen sollen so einen vertieften Einblick in die CFT und deren Möglichkeiten für die tägliche therapeutische Arbeit erhalten. Neben individuellen Reflexionen werden die Teilnehmer*innen auch in Kleingruppen und im Plenum arbeiten.